Die im Modell ZEPHYR2 verwendeten Witterungsdaten (Niederschlag, Verdunstung, …) können unterschiedlicher Art sein: Meßwerte (i.d.R. importiert) für einen zurückliegenden Zeitraum, Wetterprognosen (meist aus dem Internet) für einige Tage sowie evtl. Szenarien unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit für einige Wochen oder Monate. Grundsätzlich finden Tageswerte der Wetterelemente Verwendung, hinsichtlich der Wetterprognose für bestimmte Probleme (Pflanzenschutz) Stundenwerte. Es versteht sich, daß es zumeist sinnvoll ist, Meßwerte und Prognosewerte zeitlich in Kombination einzusetzen, bei Bedarf ergänzt durch ein sich anschließendes Szenario.
Basis der Charakterisierung der Eigenschaften des Bodens sind Bodentypen bzw. Bodenformen. Diese sind im Modell (Bodenkatalog) schichtbezogen hinsichtlich Wasserspeicherung und Wasserbewegung durch Bodenkennwerte und –funktionen beschrieben. Grundsätzlich ist auch eine Anpassung an Standortbedingungen unterschiedlicher Art möglich. Das mögliche Auftreten von Stauschichten im Boden, zeitlich wechselnder Grundwassereinfluß, sowie eine Zwischenspeicherung von Wasser an der Bodenoberfläche (Überstauung) sind Teil des Bodenmodells. Für stark geneignete Standorte ist das Modell nur eingeschränkt geeignet, da – schon aufgrund der Verwendung von Tageswerten des Niederschlags- der Oberflächenabfluß nicht (bzw. nur manuell als Schätzwert) abgebildet wird. Die bodenhydrologischen Werte sind ergänzt durch bodenmechanische Kennwerte (Vorbelastung), die sich an die standörtliche Situation anpassen lassen und die für die Bewertung der Verdichtungsgefährdung erforderlich sind.
Die Wirkung der Pflanzen auf die Bodenfeuchtedynamik wird über kulturartbezogen typische Kennwerte von Bodenbedeckung, Pflanzenhöhe, Durchwurzelungsverlauf, Verdunstungsspezifik, Wasseranspruch und Trockenheitsempfindlichkeit in verschiedenen Pflanzenentwicklungsstadien berücksichtigt. Neben den meisten Fruchtarten in der Landwirtschaft werden auch eine Reihe Gemüse- und Obstarten, nachwachsende Rohstoffe (Holzarten) und Baumbestände abgebildet. Ein Vorzug des Programms ist, daß der Anwender die Pflanzencharakteristika an seine Erfahrungen und an jahresspezifische Situationen sehr einfach anpassen kann. Für alle Pflanzenarten, die nicht speziell mit einem Parametersatz im Modell abgebildet sind, lassen sich generell geeignete Lösungen kreieren, sofern der erforderliche fachliche Hintergrund vorliegt.
Für eine Beurteilung der Befahrbarkeit und der Verdichtungsgefährdung des Bodens sind im Modell neben Angaben zum Lasteintrag auch technische Parameter der (i.d.R.) landwirtschaftlichen Maschine einzugeben. Dabei handelt es sich um Kennwerte, die dem Fahrzeug- bzw. Reifenprospekt entnehmbar sind.
Eine Auswahl an Pflanzenschutzmitteln (zunächst Herbizide) wird in einem Katalog hinsichtlich der Eigenschaften beschrieben, welche den Kontext von Witterung und Bodenfeuchte zu potentieller Wirksamkeit des PSM bewertbar machen.
Im Handbuch ZEPHYR2 sind die oben genannten Parameter und alle Details zu ihrer Eingabe in das Programm ausführlich beschrieben.
(Link: Kurzanleitung plus Handbuch).